Self Publishing liegt im Trend auch unter Gestaltern. Heute entwickeln und publizieren Grafikdesigner Magazine und Bücher in Eigenverantwortung und schaffen sich damit eine Plattform, auf der sie als Autoren autonom arbeiten können, fernab von der alltäglichen Auftragssituation. Hier haben sie die völlige Kontrolle über kommunikative Absicht, Ästhetik und Inhalt des Projektes. Medium der Wahl ist häufig das Buch: In Zeiten, der Digitalisierung, in denen Informationen in Sekundenschnelle überall und zu jeder Zeit abruf und veränderbar sind, scheint es geradezu eine Anleihe auf die Ewigkeit.
Seine haptischen Qualitäten verknüpfen den Inhalt viel stärker mit der sinnlichen Wahrnehmung und schaffen so einen direkteren und persönlicheren Zugang für den Leser. Neben den Veränderungen der Rolle des Gestalters im Rahmen der digitalen Revolution, die ja auch das Self Publishing im gegenwärtigen Ausmaß erst ermöglicht, hebt die Gestalterin Isabel Seiffert besonders auf die sinnliche Erfahrung und ihre Rolle im Kommunikationsprozess ab.
"Not the End of Print" besticht durch die einmalige Symbiose moderner, digitaler Produktionstechnologie und traditionellen Herstellungsweisen und ist so schon von seiner Fertigung (Prägung, Goldschnitt, Siebdruck) her ein Statement: eine bibliophile Verneigung vor dem Medium Print, buchstäblich ein kostbares Objekt.