Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1, Ludwig-Maximilians-Universität München (Institut für deutsche Philologie), Veranstaltung: Hauptseminar "Max Frisch: Dramen und Romane", Sprache: Deutsch, Abstract: Mit Montauk hinterläßt Max Frisch eine Erzählung, die zugleich eine Autobiographie ist. Der Erzähler beschreibt ein Wochenende, das ein Mann namens Max im Mai 1974 in Montauk, der nördlichen Spitze von Long Island verbringt. Der Text ist das Protokoll einer kurzen
Liebesgeschichte, in das sich Gedanken zu vergangenen Erlebnissen des Erzählers einschieben.
Das Erscheinen von Montauk im September 1975 löste einen heftigen Disput aus. Es ging in ihm um die Frage, ob es sich bei Montauk wirklich um eine Erzählung handle, oder ob es nicht doch vielmehr eine Autobiographie sei, und ob der Text hauptsächlich als fiktional oder als nicht-fiktional gelten könne.
In dieser Seminararbeit wird untersucht werden, wie sich "Fiktion" und "Realität" in Max Frischs Montauk zueinander verhalten. Ein Hauptaugenmerk ist dabei auf den Prozeß der Erinnerung gerichtet, der einerseits die Form einer kritischen Selbstuntersuchung, andererseits die Form eines kreativen Schaffensvorgangs annimmt. Ein weiterer Fokus liegt auf der narrativen Konstruktion von Identität und der persönlichen Vergangenheit des Erzählers. Im anschließenden Teil wird die Beziehung von Erzählen und Vergangenheit in Montauk untersucht.
"Realität" soll hierfür als Geschehen, das ein Subjekt für sich als wahr erkennt, definiert werden.