Czernowitz, ehemals Hauptstadt der Bukowina, liegt weit hinter den Karpaten in der heutigen Ukraine. Im 18. Jahrhundert kam die Stadt zur habsburgischen Krone; mit ihr zogen auch Juden in die multiethnische Stadt am Pruth und prägten die Stadtentwicklung. Die Sprache des jüdischen Mittelstandes war Deutsch. Die Lyriker Paul Celan und Rose Ausländer wurden hier geboren. Von etwa 55.000 Juden der Stadt überlebten etwa 18.000 die nationalsozialistische Verfolgung. Nach 1945 wanderte ein Großteil von ihnen nach Israel aus. Die Autoren haben einige der Emigranten, die aus ganz unterschiedlichen sozialen Milieus stammen, dort aufgesucht und befragt. Aus ihren Erzählungen ist das Buch entstanden. Der Leser erhält einen lebendigen Einblick in den Alltag der Juden und das Zusammenleben in der Vielvölkerstadt Czernowitz der 30er- und 40er-Jahre des 20. Jahrhunderts. Die Kriegszeit zumal Ghetto und Deportation bildet einen Schwerpunkt der Erzählungen. Als ebenso einschneidende Erfahrung wird von der Auswanderung nach Israel und dem Aufbau der neuen Heimat berichtet. Kurzbiographien der Zeitzeugen und eine Auswahl privater Fotos runden den Band ab.
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