In Tokio steht das Kirschblütenfest bevor, als sich die Havarie im Atomkraftwerk Fukushima ereignet. Nach mehreren Explosionen werden radioaktive Strahlenwerte gemessen, die denen von Tschernobyl nicht nachstehen. Daniel de Roulet hat selbst in einem Kernkraftwerk gearbeitet und befasst sich in seinen Büchern seit langem kritisch mit der Atomenergie. Er verfolgt die Katastrophe in Japan geschockt und schreibt einen sorgenvollen Brief an seine japanische Freundin Kayoko, mit der er vor genau einem Jahr in Tokio zusammen war. Kernkraftwerke sind für Daniel de Roulet Ausdruck der Maßlosigkeit und stehen in ihrem Zynismus den Menschheitsverbrechen des 20. Jahrhunderts nicht nach. Das Erschreckende: Wir wussten um das tödliche Potential der Atomkraft und haben den Wahnsinn trotzdem zugelassen. Aber hilft diese Erkenntnis jetzt den verstrahlten Mitarbeitern des Atomkraftwerks, den Evakuierten, den Bewohnern Tokios und ganz Japans? Und brauchen sie das Mitgefühl und die Betroffenheit von Europäern?
»? vereint literarische Präzision und die Relevanz seines Anliegens zu einem Dokument von entscheidener Dringlichkeit.«