François VI, Herzog von La Rochefoucauld (1613 - 1680), aus altem Adel stammend, kämpfte in zahlreichen Feldzügen, nahm an der Fronde (dem Aufstand des Feudaladels gegen die Monarchie) teil, taktierte unglücklich in der Politik, wurde verbannt und begnadigt und verkehrte in der zweiten Hälfte seines Lebens vor allem in den schöngeistigen Salons der Pariser Gesellschaft. Hinterlassen hat er neben seinen 'Mémoires' vor allem die 'Réflexions ou Sentences et maximes morales', aphoristische Betrachtungen über die Natur des Menschen, die seine Lebenserfahrungen widerspiegeln und ihn zum Begründer der französischen Moralistik machen. Sie werden hier in einer zweisprachigen Ausgabe in der kommentierten Übersetzung des Romanisten Jürgen von Stackelberg vorgelegt.