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"Der gestohlene Sohn" erzählt von Maria Cosentinos Suche nach ihrer Herkunft, die weit weg von ihren italienischen Wurzeln scheint. Sie schafft es mit ihrer schockierend ehrlichen Erzählung den Leser auf diese bewegte und abenteuerliche Reise mitzunehmen. Der rote Faden ist die Geschichte ihrer Begegnung mit der Rastafari Kultur - zuerst in Jamaika und später in Ghana. Völlig intuitiv, begleitet von einer Vielzahl von schmerzhaften Erlebnissen, vollzieht Maria Cosentino die von vielen Rastafaris ersehnte Rückkehr nach Afrika - die Repatriierung. So führt diese unglaublich berührende Geschichte durch persönliche, politische und kulturelle Konflikte. Maria Cosentino heiratet den ghanaischen Musiker Mensa, zieht mit ihm nach Accra zu seiner Familie und wird Mutter von fünf Kindern. Spannungsvoll vermittelt sie dem Leser das Gefühl, selbst in das gastfreundliche Ghana einzureisen, die kulturellen Unterschiede zu erleben oder gar die Schärfe der einheimischen Nahrungsmittel zu schmecken. Die Autorin beschreibt in ihrer Autobiographie ein Abenteuer, das geprägt wird von Freundschaft, Mutterliebe, Überlebensgeist und sogar Kriminalität - Marias Erstgeborener wird zur Adoption verkauft. Sie erfährt erst viel später davon, da sie im Glauben lebt, ihr Sohn wäre kurz nach der Geburt wegen Atembeschwerden gestorben. Trotz dieser Offenbarung schreibt Maria liebevoll über ihre selbstgewählte Heimat.Doch für den Leser/die Leserin ist die Verzweiflung spürbar und kaum vorstellbar, dass eine einzige Frau dies alles erlebt hat. Doch die Kernfrage bleibt: Wo ist ihr Sohn?