Kann man heute, nach all dem, was wir über die Entstehung des Kosmos und über die Evolution wissen, noch an Gott glauben?
In unserem Alltag setzen wir ein naturwissenschaftlich geprägtes Weltbild als selbstverständlich voraus. Kann Gott darin noch irgendeine Bedeutung haben? Hans-Rudolf Stadelmann ist selbst Naturwissenschaftler und Theologe und versteht sich als Grenzgänger zwischen beiden Bereichen. Eingängig und glaubwürdig zeigt er, dass Gott als das "kreative Potential der Evolution" ganz neu verstanden werden kann. Die zentralen Inhalte des christlichen Glaubens wie Jesus Christus, Schöpfung, Offenbarung und Erlösung erhalten eine neue originelle Deutung und öffnen auch den skeptischen Zeitgenossen einen Zugang zu Gott und Religion.
Stehen Evolution und christliches Gottesbild im Widerspruch? Das klassische Gottesbild, wie es uns in den Schilderungen der Bibel entgegentritt, erscheint in der Gegenwart oft als Fremdkörper. Nur mit Schwierigkeiten sind der personale Schöpfergott und seine Eigenschaften mit den Erkenntnissen der Biologie, Chemie und Physik über die Entwicklung der Welt und die Struktur der Materie zu verbinden.
Hans Rudolf-Stadelmann beschäftigt sich in diesem Buch insbesondere mit der Frage, ob und wie Gott in die Naurvorgänge eingreift, ob man sich also einen Schöpfer 'oberhalb' der Welt vorstellen muss. Dagegen wid ein Gottesbild entwickelt, das mit der geschaffenen Welt vereinbar ist, da die Evolution als Entfaltung einer kreativen Potentialität, also als Gesamtheit von Entwicklungsmöglichkeiten verstanden wird. Mit diesem Konzept werden die Inhalte der christlichen Lehre neu verständlich und auch für kritische Laien Schöpfung und Offenbarung wieder diskutierbar.