Das Buch geht der Frage nach, welche Hoffnungen die amerikanischen Militärbehörden mit der Einführung der American Studies an den westdeutschen Universitäten verbanden und wie die konkrete Umsetzung dieses Experiments auf amerikanischer und deutscher Seite aussah.
Im Kontext des amerikanischen Re-education-Programmes und den damit verbundenen Bemühungen um eine inhaltliche und institutionelle Neuausrichtung der Universitäten entstand nach 1945 eine neue Art der "Amerikakunde". In ihrer Orientierung am Modell "Amerika" erschien sie neben der Soziologie und Politikwissenschaft als ein besonders geeignetes Instrument zur Erneuerung der Hochschulen und der politischen Kultur im Nachkriegsdeutschland.
Während die amerikanischen Militärbehörden noch bis Anfang der 50er Jahre weitreichende Erwartungen in die Etablierung der American Studies als einer "Demokratiewissenschaft" setzten, wurde die Diskussion über Amerikastudien auf deutscher Seite von Anfang an kontrovers geführt.
Ein Verständnis der inneruniversitären Reformbestrebungen dieser Zeit ist nur möglich, wenn man die Gründungsgeschichte der Amerikawissenschaft an Universitäten der damaligen US-Besatzungszone nachzeichnet und in ihrer jeweils besonderen konzeptionellen und organisatorischen Ausprägung erfaßt.
Das Buch zeichnet die Geschichte und Kontroversen nach und zeigt, wie hier die Weichen in der Begegnung zwischen Deutschland und Amerikagestellt wurden.