Der Band geht der Frage nach, wie das Populäre in der funktional differenzierten Gesellschaft zu beschreiben ist. Dies wird nicht nur theoretisch, sondern auch anhand konkreter Ausformungen des Populären veranschaulicht.
Genuss und Vergnügen, Furcht und Schrecken, Träume, Wünsche, Gefühle - gemeinsam mit dem Menschen hat Niklas Luhmanns Systemtheorie dies alles in die Umwelt der Gesellschaft verbannt. Ganz anders die moderne Populärkultur. Sie behauptet all dies, im Gegenteil, als deren Zentrum. Unsere Körper, unser Erleben - um sie dreht sich alles, folgt man den Bildern, die die Populärkultur von der modernen Gesellschaft zeichnet. Der Band macht dieses spannungsreiche Verhältnis produktiv. Seine leitenden Fragestellungen lauten: Welche Funktion(en) erfüllt das Populäre für die moderne Gesellschaft? Und was folgt aus der Abhängigkeit von so vielen populärkulturellen Problemlösungen für das Verständnis dieser Gesellschaft? Auf der Suche nach Antworten werden in den Beiträgen Mittel der Systemtheorie neu befragt und erprobt. So werden neue Perspektiven auf die verschiedensten populärkulturellen Phänomene möglich: auf Popmusik, Computerspiele, Werbung, Comics und Romane, auf skandalträchtige Kunst, auf Kuratoren und Stars, populäre Zeitdiagnosen und Gewaltdarstellungen, Tourismus und Mode. Nicht zuletzt wird die Systemtheorie selbst als populärkulturelle Erscheinung in den Blick gerückt.