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"Rosa" beschreibt in zwei Erzählungen den Weg einer kubanischen Familie zur Zeit der Revolution.
In der ersten schildert Reinaldo Arenas die turbulente Entwicklung der einzelnen Familienmitglieder, ihre persönliche Geschichte, die eng mit der Kubas verwoben ist. Am Anfang steht die Katastrophe: Ein alles verschlingendes Feuer vernichtet eine Finca, inmitten dieser apokalyptischen Szenerie eine alte Frau - "La vieja Rosa", die kurz vor ihrem selbst gewählten Flammentod ihr Leben an sich vorbeiziehen zieht. Es ist die Geschichte eines schleichenden Verlustes. Nach und nach verliert Rosa alles: ihren Mann durch Selbstmord; Armando, ihren ältesten Sohn, an die kubanische Revolution; ihre Tochter Rosa, die gegen ihren Willen einen Schwarzen heiratet; ihre Farm an die Kooperative; und zu guter Letzt ihren Lieblingssohn Arturo an einen anderen Mann, mit dem sie ihn nackt im Bett findet.
Rosas traditioneller Lebensraum bricht zusammen, es gibt kein Zurück mehr in die "heile" Welt. Der Kreis schließt sich: Am Ende steht der Feuertod. Obsession und Angst, Erfüllung und Verlust bestimmen dieses scheinbar unausweichliche Schicksal in einer Mischung aus Entwicklungsroman und spannungsreicher Abenteuerstory.
Die zweite Erzählung "Arturo, der hellste Stern" knüpft an dieses Schicksal an. Nach der Beerdigung seiner Mutter treibt sich Arturo an den einschlägigen Plätzen Havannas herum. Er wird festgenommen und in ein Gefangenenlager verbracht. Um zu überleben, um sich "ein Fenster zur Freiheit zu öffnen", schreibt er seine poetisch-mythologischen Fantasien nieder, die sein eigenes Leben spiegeln wie auch die Realität des Lagerlebens im kommunistischen Kuba.
Von Reinaldo Arenas außerdem in der Edition diá:
Reise nach Havanna
Roman in drei Reisen
Aus dem kubanischen Spanisch von Klaus Laabs ISBN 978-3-86034-519-1
"Reinaldo Arenas lieferte großartige Gemälde, kein bombastisches Überbarock, sondern in allem Überschwang die edelste und ausgewogenste Architektur. Man kann das lesen, wie man einer brausenden Orgelmusik zuhört."[Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung]"Ein Roman, wie er sensibler und poetischer nicht sein könnte."[Quelle: Handelsblatt]