Constantin Seibt ist Journalist aus Leidenschaft und wohl einer der besten Stilisten seiner Zunft. Doch jeder kennt die Abgesänge auf seine Branche: weniger Leser, weniger Werbung, weniger Geld. In seinen in diesem Band versammelten Kolumnen geht er der Misere auf den Grund und erklärt, warum guter Journalismus niemals aussterben wird. Seibt verbreitet keine düsteren Zukunftsthesen, sondern er gibt einfache Handwerkstipps. Unterhaltsam und pointiert erläutert er Schreibtechniken, erzählt von Ratteninseln, Schwanzbeißern und Mist-Detektoren und stößt Türen auf, die entlarvende Blicke auf die Mechanismen von Sprache, Marketing, Psychologie und Medien ermöglichen. Und die Nachricht dabei lautet: Ich kann nicht generell besser schreiben als ihr, ich verwende Tricks. Und ich teile sie mit euch.
Wohin wollen wir? Was wollen wir und was nicht? Und wie zur Hölle machen wir das am klügsten? Zeitungen scheuen diese Debatte: Naturgemäß interessiert sie weder Vergangenheit noch Zukunft, sondern nur die nächste Nummer.
Was fehlt, ist eine Strategie für den Journalismus im 21. Jahrhundert. Denn dieser verabschiedet sich in hohem Tempo von der traditionellen Nachrichtenmaschinerie. Gefragt sind neue Qualitäten: Ehrlichkeit, Haltung, Ideen, Stil. Dieses Buch gibt Tipps, wie man einen zeitgemäßen Journalismus macht. Wie man Witz, Klarheit, Spannung und bisher Unbekanntes aufs Papier bringt. Wie man mit Kritik umgeht, mit Scheitern und mit Macht. Schließlich geht es in der Pressekrise nicht nur ums Überleben im eigenen Job. Sondern auch um das Überleben einer ganzen Institution.