Alle Weltreligionen stützen sich aufs menschliche Wort, um dem göttlichen WORT nahezukommen. Das Judentum und das Christentum halten sich noch extremer als andere Religionen an die Voraussetzung, dass Gottes Zuwendung zu den Menschen selber Wortcharakter trägt. Die Bibel mit ihrer literarischen und sprachbildlichen Vielfalt steht so widerspenstig gegen alle denkerische Verbindlichkeit der platonisch und aristotelisch gebildeten Antike und der sich daraus nährenden abendländischen Philosophie mit ihrer Tendenz zu bildloser Begrifflichkeit. Kants Dogma gegen zugunsten reinlicher Trennung von Anschauung und Begriff konnte sich weder in Religion noch Kultur durchsetzen.
Diesen Spuren in der Geschichte der Mystik nachzugehen, indem einzelne Begriffe - wie , und ähnliche - in ihrer historischen Entfaltung ermittelt werden, ist das Ziel dieser neuen Veröffentlichung.