Als Vorsitzender der südafrikanischen Wahrheitsfindungskommission wurde Friedensnobelpreis-Träger Desmond Tutu Zeuge von Schilderungen grausamer Folter und Morde. Aus dieser Erfahrung heraus plädiert er dafür, dem Anderen zu vergeben. Vergeben können und Vergebung empfangen - das ist die Botschaft dieses Buches, das Bischof Tutu gemeinsam mit seiner Tochter Mpho geschrieben hat, um zu zeigen, wie der Prozess des Vergebens für jeden möglich wird. Ihr Buch geht dabei über die Notwendigkeit des Vergebens in gesellschaftlichen und politischen Konflikten hinaus: In jedem Bereich unseres Lebens brauchen wir Vergebung in Ehe und Partnerschaft, in der Schule und am Arbeitsplatz, in ganz alltäglichen Situationen. Desmond und Mpho Tutu gehen dabei neue Wege, wenn sie betonen, dass die Vergebung, die der Täter empfängt, auch für das Opfer alles zum Besseren verändern kann.
Desmond Tutu - Weggefährte von Nelson Mandela - ist für viele der Inbegriff für den Akt der Vergebung.
Als damaliger Vorsitzender der Wahrheits- und Versöhnungskommission (1996-1998) in Südafrika lehrt er, was es bedeutet, vergeben zu können und selbst aber auch Vergebung zu empfangen. Seine Botschaft in diesem Buch geht einen Schritt weiter: Nicht die Vergebung seitens des Opfers steht im Vordergrund, sondern ebenso die Vergebung gegenüber dem Täter. Denn die Grenze - so der ehemalige Erzbischof - ist sehr viel fließender als angenommen. Viele Menschen mussten erleben, Opfer zu sein, sind aber auch schon zum Täter geworden. Und so muss der Prozess des Vergebens vielschichtiger betrachtet werden als dies bisher vermittelt wurde.
Der Autor hebt in seinem Buch die eindimensionale Betrachtungsweise der Vergebung auf. Er beschreitet einen Weg, mit dem Menschen geheilt werden, die das Gute, aber eben auch das Böse in sich tragen. So bietet sich die Chance, aus der von Kriegen und Krisen geschüttelten Welt einen besseren Ort zu machen.