Sie fliehen vor Mord und Totschlag, Folter und Sklaverei, Blutrache und Zwangsehe - und vor dem ganz alltäglichen Elend. In Österreich aber werden sie mit Misstrauen empfangen, mit der allgegenwärtigen Unterstellung, sich etwas aneignen zu wollen, was ihnen gar nicht zusteht, zu lügen und zu betrügen und "uns" etwas wegnehmen zu wollen. Ihre Anträge auf Asyl werden oft viele Jahre lang nicht bearbeitet. Ihre Kinder wachsen als Österreicher auf - und sollen dann trotzdem eines Tages plötzlich das Land verlassen, weil sie angeblich eine Gefahr für Österreich sind. Sie heißen Tahira oder Fahim, Nabim oder Leila. Sie kommen aus Aserbaidschan oder Nepal, Afghanistan oder Nigeria. Gemeinsam ist ihnen, dass sie auf der Flucht sind und Hilfe brauchen. Susanne Scholl ihrerseits hat einen guten Teil ihres Lebens außerhalb Österreichs verbracht. Vor einem Jahr kam sie zurück in ein Land, das sich ihr gegenüber sehr freundlich zeigte und sich doch als unverständlich kalt gegenüber Menschen in Not präsentierte. Davon handelt dieses Buch - und von den Lebensgeschichten der Menschen, die in Österreich Zuflucht suchen und so oft dafür bestraft werden.