Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Buchwissenschaft, Note: 1,3, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Buchwissenschaft), Veranstaltung: Bestseller der Frühen Neuzeit, Sprache: Deutsch, Abstract: Der schelmische Protagonist erlebt in dieser Schrift zahlreiche wilde Abenteuer. Doch auch das Buch selbst kann auf eine stolze Geschichte zurück blicken. Noch zu Lebzeiten des Autors musste es Umarbeitungen, unautorisierte Hinzufügungen und Raubdrucke über sich ergehen lassen. Dann sah es seinen Autor und seinen Verleger streiten und schließlich voneinander scheiden. Doch die posthume Rezeptions- und Editionsgeschichte war mindestens genauso vielfältig und spannend.
Peter Heßelmann bezeichnete den Simplicissimus als "Bestseller". Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass er sich über diesen Terminus viele Gedanken gemacht hat. Den Begriff des Bestsellers hört man heutzutage sehr häufig und jeder versteht, was damit gemeint ist. Trotzdem sollte man ihn nicht leichtfertig verwenden. Ziel dieser Arbeit ist es, das Versäumnis Heßelmanns aufzuholen und sich kritisch mit der Bezeichnung "Bestseller" für den Simplicissimus auseinanderzusetzen. Zunächst werden die wichtigsten Informationen über den Autor Grimmelshausen und sein Hauptwerk, den "Abentheuerlichen Simplicissimus Teutsch" zusammengetragen und der Stand der Editionsforschung aufgeführt. Auf dieser Grundlage soll nach einer kritischen Betrachtung des Terminus "Bestseller" darüber entschieden werden, ob es sich beim Simplicissimus tatsächlich um einen solchen gehandelt hat.