Hier stellt Amélie Schenk sehr deutlich zwei Lebensformen dar: Das nomadische Leben in der Steppe, die Jurte als immer provisorische und dennoch lebenslang vertraute Heimstatt, das Leben mit den Tieren als erneuerbare Nahrungsquelle, die totale Verschmelzung des Menschen mit der Natur. Die große Flucht der Nomaden aus den weiten Ebenen in die Stadt, das Verlassen der alten Strukturen und die Beziehungs- und Funktionslosigkeit in der Stadtgesellschaft, das Nutzloswerden des nomadischen Lebens. Der Autorin gelingt es, die sich scheinbar diametral entgegenstehenden Lebensformen sowohl lebendig und anschaulich darzustellen als auch kritisch auszuleuchten. Zudem ist Amélie Schenks spontane Erzählweise ein echtes Lesevergnügen.