In der vergangenen Dekade wurden im Rahmen neuer outputorientierter Steuerung zahlreiche Schul- und Unterrichtsreformen initiiert. Dazu gehören die Implementation von Bildungsstandards, deren flächendeckende Überprüfung durch Vergleichsarbeiten, die Einführung von zentralen Prüfungen, von interner Schulevaluation, Schulinspektion und Bildungsmonitoring usw. Gemeinsam ist allen Reformelementen, dass sie auf unterschiedlichen Ebenen des Bildungssystems ansetzen und ihren Ausgangspunkt bei den Erträgen nehmen. Mit der neuen ergebnisorientierten Steuerung sind in Politik und Gesellschaft zahlreiche Wirkhoffnungen verbunden. Gleichzeitig mangelt es an empirischen Befunden zu den Effekten dieser Reformelemente. Der Band stellt Befunde aus aktuellen Forschungsprojekten zusammen und integriert sie in Überlegungen zur Governance-Analyse als neuer steuerungstheoretischer Perspektive. Darüber hinaus zeichnet er ein Bild der aktuell angewandten Forschungsmethodologie in diesem Feld.
Die Einführung der sogenannten Neuen Steuerung im Schulsystem hat in jüngerer Zeit die Frage aufgeworfen, inwieweit die politisch und ökonomisch motivierten Reformen der Steuerung evidenzbasiert sind und welche Bedeutung die gewonnenen Informationen für die praxis und die Politik besitzen. Insgesamt stellt sich die Frage, ob die Erwartungen und Optimierungshoffnungen der auf evidenzbasierten Steuerungsansätzen beruhenden Reformen auf schul- und unterrichtspraktischer Ebene überhaupt erfüllt werden können: Welche beabsichtigtenund nicht beabsichtigten Effekte resultieren aus den neuen Steuerungsinstrumenten? Der Band macht aktuelle empirische Forschung zum Steuerungsdiskurs zugänglich und zeigt einmal mehr, die theoretischen und methodischen Implikationen einer neuen Steuerungsforschung.