Wer spricht eigentlich, wenn ich schreibe? Meine Stimme klingt auf dem Papier anders, ja fast schon fremd. Was ist da los? Im vierten Teil des Schreibbegleiters "Die Stimme des Autors und seiner Figuren" geht Petra Steuber der Frage nach, warum es nicht ganz falsch ist, einen Autor als multiples Wesen zu bezeichnen und erklärt, welche Stimmen man zum Schreiben braucht und wie man sie beherrscht.Du erfährst, wie der besondere Klang einer Erzählerstimme entsteht und warum man der Erzählung, aber nicht dem Ich-Erzähler trauen sollte. Um die Stimmen der Figuren glaubhaft und individuell zu entwickeln, zeigt Petra Steuber, wie sich Modelle aus der Kommunikationspsychologie als Werkzeuge nutzen lassen, sodass aus Dialogen geschliffene Wortgefechte werden und sich deine Figuren in einer Art ausdrücken können, die dir bis dahin völlig fremd war. Die erfahrene Lektorin klärt zusätzlich darüber auf, was einen guten Buchanfang ausmacht, warum Schimpfworte oft zu viel des Schlechten sind und wie man sein Manuskript gelungen bei einem Verlag vorstellt, damit die eigene Stimme nicht in der heimischen Schublade dumpf verklingt.Bis sich eine unverwechselbare Autorenstimme gebildet hat, die der Leser wiedererkennt, dauert es lange. Und neben dem Schreiben, dem Scheitern und Weitermachen lauern auf dem Weg zu dieser Stimme noch fiese Gruben voller Angst, Verwirrung und Größenwahn. "Doch irgendwann spricht deine Autorenstimme und dann weißt du: so muss ich klingen, damit ich mir selber glaube. Das ist das Geräusch was ich mache, wenn ich schreibe", sagt Petra Steuber. Und nicht mal Fliegen ist in dem Moment schöner.