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Ein facettenreiches Bild des kulturellen Lebens in München in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts.
Elsa Bruckmann, geb. Prinzessin Cantacuzène (1865-1946), zählt zu den faszinierendsten Gestalten der Münchner Gesellschaft in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts. Vielseitig begabt und mit dem europäischen Hochadel verwandt, führte sie als Ehefrau des Verlegers Hugo Bruckmann (1863-1941) ab 1899 einen Salon, der sich zum gesellschaftlichen Mittelpunkt der bayerischen Hauptstadt entwickelte, bis sie ihn ab 1923 Hitler und dem Nationalsozialismus öffnet.
Enge Freunde der beiden ersten Dekaden sind Hugo von Hofmannsthal, den sie im Winter 1893/94 in Wien kennen gelernt hatte, Rudolf Kassner (ab 1901) und Rainer Maria Rilke (ab 1910). Deren Korrespondenzen mit Elsa Bruckmann werden hier zum ersten Mal geschlossen vorgelegt. Die 297 zwischen 1893 und 1923 - mit einem späten Nachklang des Jahres 1941 - verfassten, meist unveröffentlichten Nachrichten spiegeln die geistigen und kulturellen Strömungen der Zeit und liefern, sich gegenseitig ergänzend und erhellend, gewichtige Bausteine zur Lebens- und Werkgeschichte der Schreibenden, im Rahmen eines übergreifenden sozialen Netzes, in das Zeitgenossen wie Stefan George, Eduard und Hermann von Keyserling, Max Reinhardt, Karl Wolfskehl oder Norbert von Hellingrath miteingebunden sind.