Schon wieder ein Buch übers Dicksein? Steht davon nicht schon eine ganze Phalanx in den Buchhandlungen? Eines wie dieses eben nicht. Sonst gäbe es bereits deutlich weniger Dicke.
Ein Fünftel der Gesellschaft ist massiv übergewichtig. Und es werden immer mehr! Mit Beschönigen und Ver- harmlosen erreicht man gar nichts, manchmal helfen nur harte Geschütze. Die fährt Burkhard Jahn auf, findet deutliche Worte. Und tut mit diesen unbequemen Wahrheiten dem Leser den größtmöglichen Gefallen. Denn ein Leben mit massivem Übergewicht bringt massive Beeinträchtigungen mit sich: Von alltäglicher Diskriminierung und schlechten Chancen auf dem Arbeits- und Partnermarkt bis hin zu ernsten gesundheitlichen Problemen und einer deutlich reduzierten Lebenserwartung.
"Das dicke Ende" nimmt neben der medizinischen auch die soziale, wirtschaftliche und emotionale Komponente ins Visier. Es verbindet den argumentativen Weitblick und die thematische Tiefe eines Sachbuchs mit dem Nutzwert eines Ratgebers, indem es nicht nur zum Umdenken anregt, sondern dort, wo es angebracht und sinnvoll ist, konkrete Hilfestellungen bietet.
Die Wirkung ist verblüffend: Analog zum bekanntesten Titel für alle, die mit dem Rauchen auf hören möchten, könnte dieses Buch auch "Endlich schlank" heißen, denn genau das erreicht es mit seiner empathischen Direktheit.