»Die Aufgabe des Übersetzers«, heute einer der meistdiskutierten Texte zum Problem des Übersetzens, betrachtete Walter Benjamin seinerzeit als sein >Credo<. Wie das zu verstehen ist, macht Julia Abel durch eine Rekonstruktion der systematischen Zusammenhänge im Frühwerk Benjamins deutlich, in dem der Begriff der Übersetzung eine besondere Rolle spielt. Erstmals wird der Essay als Reaktion auf zeitgenössische Problemlagen in Philosophie und Literatur erkennbar, als Antwort auf ästhetische Konzepte des George-Kreises, Rudolf Borchardts und Hugo von Hofmannsthals und schließlich als Entwurf einer Theorie, die den von Hellingrath wiederentdeckten Pindar-Übersetzungen Hölderlins gerecht werden will.