Georg Schattneys faktenreiche Fiktion bietet tiefe Einblicke in die Welt der internationalen Finanzpolitik, bei der Länder wie Argentinien oder Griechenland mal eben auf der Strecke bleiben, aufbereitet in einem spannenden Roman und hinterlegt mit dem Soundtrack der Doors. Schattney weiß, wovon er schreibt, er hat selbst in dieser Welt gelebt und gearbeitet.Herbst 2001. Die Attentate des 11. September erschüttern die Welt. Die US-Börsenaufsicht wird auf verdächtige Finanzgeschäfte aufmerksam. Hat jemand sein Vorwissen um die Anschläge zu Geld gemacht? Oder steckt gar der Versuch einer Destabilisierung der internationalen Kapitalmärkte dahinter? Und welche Rolle spielen mystisch formulierte Drohbriefe an den Internationalen Währungsfonds? Diese Fragen soll ein Team aus vier ehemaligen Top-Bankern klären, darunter auch Wolfgang Willarth. Die Jagd nach möglichen Drahtziehern und Motiven führen ihn und sein Team von Frankfurt über Paris, Berlin und London nach Washington und endet schließlich in Buenos Aires. Dort steht nach den Erschütterungen des Jahres 2001 nicht nur viel Geld, sondern auch der Glauben an das neoliberale System auf dem Spiel, als Argentinien durch eine Finanzkrise ungeahnter Ausmaße geht. Und dort wartet der mögliche Drahtzieher auf sie: der charismatische, aber undurchschaubare Fred Tantani. Ihm ist alles zuzutrauen - sogar ein apokalyptischer Plan zur Zerstörung des westlichen Bankensystems. Eine Mordserie in seinem direkten Umfeld macht ihn noch verdächtiger. Doch je näher Willarth der Wahrheit kommt, desto deutlicher erkennt er, dass er sich auf ein Spiel mit unbekanntem Einsatz und ungewissem Ausgang eingelassen hat: das argentinische Roulette! Willarths Weg führt von der hektischen Welt des schnellen Geldes ins stille Schattenreich der mächtigen Finanzinstitutionen; er führt aus der Kälte des zahlengläubigen Paralleluniversums der Kapitalmärkte in die Hitze des ohnmächtigen Widerstands auf der Straße; und er führt vom Tod Jim Morrisons 1971 in Paris in den Untergang Argentiniens 30 Jahre später. Der Doors-Sänger scheint in einer düsteren Prophezeiung alles vorausgeahnt zu haben. Seine Liedtexte werden zu Willarths ständigem Begleiter auf der Suche nach einer Erklärung für das zunehmende Chaos in seiner Welt.Das Buch ist ein Abgesang auf die falschen Hoffnungen der entfesselten Kapitalmärkte und ein Blick auf das Leid, das sie anrichten. Es ist eine Reise ins Herz der Finsternis der gegenwärtigen Wirtschaftsordnung. Die Rahmenhandlung setzt die Ereignisse in Argentinien in den größeren Zusammenhang der sporadisch aufflammenden globalen Finanzkrisen seit der umfassenden Liberalisierung der Kapitalmärkte Ende der Neunziger Jahre; eine Entwicklung, die nicht nur Argentinien oder zuletzt den ganzen Euroraum in eine tiefe Krise gestürzt hat: Alternativen zum gegenwärtigen Weltfinanzsystem sind nötiger denn je.
Ein Roman über Finanzmärkte und Doorsmusik - Georg Schattneys faktenreiche Fiktion bietet tiefe Einblicke in die Welt der internationalen Finanzpolitik, aufbereitet in einem spannenden Roman und hinterlegt mit dem Soundtrack der Doors.
Wo andere Autoren die Finanzkrise als Kammerspiel über individuelle Gier inszenieren, komponiert Schattney ein vielschichtiges Epos, das die Chefetagen des Internationalen Währungsfonds ebenso kenntnisreich beschreibt wie den Protest auf der Straße. Anhand der Argentinienkrise seziert er das dunkel-lockende Herz unserer Wirtschaftsordnung und füllt die Leerstellen der Zeitgeschichte mit einer wilden Geschichte über Menschen im permanenten Ausnahmezustand der Märkte.