Lutz Schelhorn ist nicht nur ein renommierter Künstler und Fotograf, sondern auch Präsident des Stuttgarter Charters der Hells Angels. Er war schon immer ein Rebell und lehnte sich gegen die schwäbische Bürgerlichkeit auf. Als Rocker stehen für ihn das Motorradfahren, die Brüderlichkeit und die Suche nach persönlicher Freiheit im Mittelpunkt. 30 Jahre später hat sich das Bild der Hells Angels in der Öffentlichkeit drastisch verändert: In den Medien werden sie fast ausschließlich mit Waffen, Drogen, Menschenhandel und Mord in Verbindung gebracht. Lutz Schelhorn versucht, seinen Charter und den gesamten Club gegen dieses Bild zu verteidigen. Er beginnt an einem Fotoband zu arbeiten, der einen einmaligen Blick in die sonst so verborgene Welt des legendären Motorradclubs ermöglicht. Er gibt den Menschen hinter den Hells Angels-Abzeichen ein Gesicht. Doch kann es überhaupt "gute Höllen-Engel" geben im undurchsichtigen Dschungel aus Profitgier, Medienmacht, Polizeiwillkür und der Skepsis aufgebrachter Bürger?
Der Regisseur Marcel Wehn (VON EINEM DER AUSZOG - WIM WENDERS' FRÜHE JAHRE, DER BERÜHRBARE) begleitet den Hells Angel Lutz Schelhorn auf seiner Fotoreise über mehrere Jahre quer durch die Republik. Er lässt zahlreiche Clubmitglieder, die Polizei und Journalisten zu Wort kommen, stellt Fragen nach kriminellen Strömungen, Willkür der Justiz und den ursprünglichen Idealen der Hells Angels. So gelingt ihm ein faszinierender und äußerst differenzierter Einblick in die Innenwelt des berüchtigten Rockerclubs, der zeigt, wie sich dieser im Wandel der Zeit verändert hat und noch verändern wird. Seine umjubelte, wie viel diskutierte Weltpremiere feierte EIN HELLS ANGEL UNTER BRÜDERN auf dem renommierten Max Ophüls-Festival im Januar 2014.