Riesenkraken, Menschenfresser, Monsterschildkröten: Egal, ob sie Schiffe angreifen, in den Wellen herumtollen oder Seeleute verschlingen, diese Kreaturen sind ein Blickfang auf den Karten des Mittelalters und der Renaissance. Damals sahen die Seeleute in ihnen eine reale Bedrohung aus den unbekannten Tiefen der Weltmeere. Heute sind die mystischen Wesen nicht nur für die Geschichte der Kartographie von großer Bedeutung, sondern auch für die Entwicklung von Kunst und zoologischen Darstellungen interessant. Darüber hinaus geben die phantasievollen Illustrationen Einblicke in die Methoden und Quellen der damaligen Kartographen als ein Abbild der geographischen und biologischen Kenntnisse ihrer Zeit. Chet van Duzer interpretiert in diesem üppig bebilderten Band zum ersten Mal Seeungeheuer auf den wichtigsten europäischen Karten: von den ersten Mappae mundi aus dem 10. Jh. über die frühen Globen bis hin zu den Kartendarstellungen des 16. Jh.s wie Mercators Weltkarte von 1569.