Religionen und religiöse Gemeinschaften weisen gegenwärtig Tendenzen sowohl zu mehr Liberalismus als auch zu mehr Fundamentalismus auf. Das religiöse Feld ist vielschichtiger geworden - und konfliktreicher. So führt Modernisierung nicht zwangsläufig zum Rückgang der Religionen, sondern zur Pluralisierung von Weltsichten und Wertsystemen. Dennoch ist die Säkularisierungsthese nicht einfach überholt. Richtig ist vielmehr die Einsicht, dass ein einflussreicher säkularer Diskurs dem religiösen Diskurs an die Seite getreten ist - dies lässt sich beispielsweise in Krankenhäusern studieren. Daher ist es erforderlich, zwischen einem innerreligiösen Pluralismus und dem Pluralismus von religiösen und säkularen Diskursen zu unterscheiden. Das Buch Bergers beansprucht, ein neues Paradigma zur Erfassung und Analyse dieses
aktuellen Pluralismus zu entwickeln.
»Wie kaum ein anderer hat Peter L. Berger die religionssoziologische Diskussion der vergangenen Jahrzehnte begleitet und geprägt. [?] Seinem von Erfahrungen und Einsichten gesättigten und die großen Fragen der Religionssoziologie beherzt aufgreifenden Buch wünscht man [?] viele Leserinnen und Leser.« Prof. Dr. Matthias Koenig, Soziologische Revue, 25.07.2017