Madonna, Suzie Quattro, Debbie Harry - Frauen scheinen in der
Rock- und Popmusik gleichberechtigt. Tatsächlich liegt ihr Anteil in
diesem emanzipatorisch so progressiv anmutenden Geschäft bei
nur zehn Prozent. Boy Punk zeigt, warum das so ist und wie unter-schiedlich die gesellschaftliche Wahrnehmung von Frauen und
Männern in dieser Branche ist. Boy Punk analysiert die Rolle von
Musikerinnen und ihre Stellung als Frau in der Gesellschaft anhand
der feministischen Denkansätze von Simone de Beauvoir, Luce
Irigaray und Judith Butler. Parallel dazu wird die Entwicklung der
Rock- und Popmusik aufgezeigt. Wie eng der Zusammenhang ist,
machen schon die Anfänge des Rock¿n Roll als Ausdruck von
Auflehnung deutlich: Während junge Männer die Straße und die Musik als ihr Ventil entdecken, kaufen Mädchen Platten und werden Fans. Erst im Zuge der Studentenunruhen entsteht mit Mu-sikerinnen wie Joni Mitchell und Janis Joplin eine eigene, weibliche Variante von Kreativität, die über Patti Smith, Courtney Love, Peaches und andere bis heute weiter entwickelt wird.
Julia Herbster, geb. 1979 in Stuttgart, studierte Kommunikationsdesign an der Merz Akademie. Seit 2007 lebt sie in Wien und studiert an der dortigen Akademie der bildenden Künste. Christina Kral, geb. 1980 in Suhl, studierte Kommunikationsdesign an der Merz Akademie und absolvierte
2006 das Studium mit dem Master of Arts in European Media. Sie lebt und arbeitet in Amsterdam.