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2015 ist das »Jahr der Entwicklung«, ausgerufen von der Europäischen Kommission. Zeitgleich endet die Ära der Millennium-Entwicklungsziele, die zur Jahrtausendwende von den Vereinten Nationen beschlossen wurden. Ein guter Zeitpunkt, um Bilanz über 65 Jahre Entwicklungszusammenarbeit zu ziehen. Das Fazit der Suche nach neuen Perspektiven: Hilfe nur für die Ärmsten der Menschheit.
Den Ausgangspunkt für Ottachers und Vogels gewagten Ausblick bildet eine Bilanz über die wechselvolle Geschichte der Entwicklungshilfe sowie über die Errungenschaften der Entwicklungspolitik. Nicht nur der Modernisierungsglauben der ersten Dekaden, sondern auch die Argumente der Kritiker, die heute kompromisslos ein Ende der Unterstützung einfordern, werden analysiert.
Kritisch reflektierend und überzeugend stellen die Autoren dabei unterschiedliche Projektzugänge - von der Verteilung von Almosen über »Hilfe zur Selbsthilfe« bis hin zu globalen Kampagnen - vor. Probleme werden dabei nicht verschwiegen. Erfolgsfaktoren für die Planung und Durchführung von Projekten werden für den Leser ebenso nachvollziehbar erörtert wie Kriterien, die Spenderinnen und Spendern zur Beurteilung von Hilfswerken und deren Partnerorganisationen zur Verfügung stehen.