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Die kriminalpsychologische Methode der Tathergangsanalyse wurde bislang vorwiegend im Bereich der Polizeiarbeit angewendet. Seit Ende der 1990er Jahre findet sie nun auch zunehmend im forensisch psychologischen und psychiatrischen Bereich Verwendung, eine empirische ¿erpr¿fung fand bisher jedoch kaum statt.
In der vorliegenden Untersuchung werden diese vernachl¿igten Forschungsl¿cken aufgegriffen und die Grundannahmen der Tathergangsanalyse erstmalig wissenschaftlich ¿berpr¿ft. Der Beitrag bietet zugleich einen umfangreichen ¿erblick ¿ber den Gegenstand der Tathergangsanalyse, der sowohl den theoretischen Hintergrund als auch die Methodik selber in einen historischen Zusammenhang stellt. Hierbei legen die Autoren den Fokus besonders auf die interdisziplin¿n Zug¿e zur Thematik und arbeiten den prim¿n Nutzen f¿r die forensische Psychologie und Psychiatrie heraus.
In einer Pilot- und einer Hauptstudie wurden schwere Gewalt- und Sexualverbrecher hinsichtlich der Pers¿nlichkeit und des T¿rverhaltens untersucht. Wichtige Variablen bildeten dabei neben den Pers¿nlichkeitseigenschaften und den Pers¿nlichkeitsst¿rungen, Psychopathy und Planungsgrad, Kontaktaufnahmestrategien sowie Personifizierungsformen.
Zum ersten Mal wurde damit eine empirische Arbeit vorgelegt, die hypothesengeleitet die Grundannahmen der Tathergangsanalyse untersucht und die Ergebnisse in Bezug zur forensischen Psychologie und Psychiatrie setzt. Abschlie¿nd gehen die Autoren auf die Anwendbarkeit der Tathergangsanalyse in der forensischen Psychotherapie ein und hinterfragen ihren Einsatz in der forensischen Begutachtung von Schulf¿gkeit und Prognose.
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