Anne Dorn schreibt Gedichte, die uns absolut etwas zu sagen haben, so befand die Kritik. Noch einmal poetisch verdichtet finden sich in ihrem neuen Band all ihre Themen von der Naturbetrachtung bis hin zur Vergänglichkeit, biblische und mythologische Motive eingeschlossen. Ihre Gedichte, die von der Prosa herkommen, wirken geerdet und beziehen den Alltag mit ein, doch zugleich formulieren sie Utopien und haben den Kometen am Himmel im Blick. Mit "Jakobsleiter" legt die 1925 geborene Autorin einen Gedichtband vor, in dem sie Erinnertes mit Gegenwärtigem engführt. Geschichte erweist sich hier als Erfahrungsspeicher, der eingeübtes Vermögen aufhebt und wieder zugänglich macht, vergegenwärtigt im besten Sinne.