Weißt du, was das Schöne am Putzen ist? - Dass es immer wieder dreckig wird. Lynn putzt gerne. Ihr entgeht keine noch so kleine Nische, kein Fältchen und kein Staubkorn - weder in ihrem kleinen Apartment, noch an ihrem Arbeitsplatz, dem deutschen Mittelklasse-Hotel "Eden". Wie es sich für ein Zimmermädchen gehört, erledigt Lynn ihren Job stets still und gründlich, bewegt sich fast unsichtbar von Zimmer zu Zimmer und hinterlässt jedem Gast nichts als makellose Reinheit. Doch Lynn hat ein Geheimnis: Jeden Mittwoch legt sie sich unter ein anderes Hotelbett, lauscht Gesprächen und Geräuschen, oder schlummert beglückt von der bloßen Existenz eines anderen Menschen. Eines Tages liegt sie unter dem Bett eines Hotelgastes, der die Dienste des Callgirls Chiara in Anspruch nimmt. Lynn ist so fasziniert von dieser Frau, dass sie sich zum ersten Mal aus ihrem Versteck traut... In Ingo Haebs Romanverfilmung DAS ZIMMERMÄDCHERN LYNN sehen wir einer jungen Frau beim Zusehen zu. Dass die Geschichte dabei trotzdem keineswegs karg und distanziert, sondern - im Gegenteil - zutiefst faszinierend, emotional und auch komisch ist, verdankt DAS ZIMMERMÄDCHEN LYNN nicht zuletzt seiner Hauptdarstellerin Vicky Krieps, die für den Film als beste Schauspielerin mit dem Förderpreis Neues deutsches Kino ausgezeichnet wurde. "Vicky Krieps hat unzählig viele Farben Frau. Mal erscheint sie wie eine Göttin, dann wieder wirkt sie bemitleidenswert armselig. Und all dies in ein- und derselben Rolle. Die sie mit bedingungsloser Hingabe spielt. Nein, nicht spielt: IST", so die Begründung der Jury.