Als Günther Schenck, Jahrgang 1913, stirbt, hinterlässt er seiner Enkelin Naomi ein ungewöhnliches Erbe: Sie soll seine Biografie schreiben. Naomi hat den brillanten Chemiker und seine elegante Frau Christel geliebt. Doch immer existierte da ein Gefühl, dass nicht alles gut gelaufen war in seinem Leben. Als sie sich auf die Suche macht, entdeckt sie, dass ihr vermeintlich unpolitischer Großvater 1933 in die SA eingetreten war. Was bedeutet das? Warum wusste keiner in ihrer Familie davon?
Naomi Schenck stellt die Fragen einer Generation, der die Antworten aus den Geschichtsbüchern nicht ausreichen. Aus eigenen Erinnerungen und Hunderten Geschichten formt sie das lebendige Porträt einer bürgerlichen Familie in Deutschland.
Bereits mit neun Jahren wollte Naomi
Schenck die Biographie ihres Großvaters
schreiben - es sollte die Geschichte
eines brillanten Chemikers werden,
der die Delphine im Duisburger Zoo
rettet und stets orangefarbene Schuhe
im Kofferraum hat. Nach seinem Tod
macht sie sich auf die Suche nach ihm,
immer mit dem Gefühl, dass nicht alles
gut gelaufen war in seinem Leben. Ihr
Großvater lebte für die Wissenschaft
und ordnete ihr alles unter. Auch die
Moral? Mit unbändiger Fabulierlust
und Wärme rekonstruiert die Enkelin
die Geschichten eines bildungsbürgerlichen
Lebens im Deutschland des
20. Jahrhunderts.