Das schwierigste am Burn Out ist bekanntlich die Krankheitseinsicht. Die ist der halbe Weg zurück ins Leben. Doch die meisten Menschen mit Erschöpfungssyndrom verstehen es, beharrlich, ihre Beschwerden zu verschleiern, zu leugnen, nicht wahr haben zu wollen, auszublenden. Wie wir ausbrennen, Überlastungen erkennen und zu uns selbst zurück finden, das zeigt dieses Büchlein; anschaulich schildert Brigitta Kuhn, Burnout-Beraterin, in ihrem autobiografischen Buch die ersten Vorboten und wie daraus schleichend die typischen sowohl körperlichen als auch seelischen Erschöpfungszustände entstehen.
Während andere Ratgeber analytisch erklären, wie man mit einem Identitätswandel dem Burnout Paroli bieten kann, verzichtet dieses Buch ganz bewusst auf wissenschaftliche Hintergründe, sondern setzt da an, wo Gesprächstherapie und Medikamente ihre Grenzen erreichen. Wie man mittels der zusätzlich eingesetzten Kunsttherapie die eigene verletzte Seele schließlich doch erreichen und auf sanfte Weise heilen kann, das schildert Kuhn und vertraut darauf, dass bereits die Entstehung eines Bildes zur Heilung führt. Insbesondere, wenn das Bild verändert, korrigiert, übermalt oder umgestaltet wird - all das verdeutlicht einen inneren Wandel, ein Wachstum, der sich schließlich auch im Außen niederschlägt.
Wie bei allen Titeln des edition-scribo Verlages, werden Leserinnen und Leser auch in diesem Buch dazu angeleitet, selbst etwas zu gestalten. So sind die letzten Seiten des Buches reserviert für eigene Seelenbilder. "Finde heraus, was deine Innere Stimme zu deiner Krankheit / deinem Zustand zu sagen hat. Vertraue auf die Kraft deiner eigenen Bilder. Deine Seele wird deine Hand führen." sagt Brigitta Kuhn und liefert damit jedem Betroffenen Deutungsmuster für seine eigene Situation und somit eine anschauliche Hilfestellungen zur Selbsthilfe.