Karl von Pidoll (1847-1901) war Schüler von Arnold Böcklin (Florenz) und Vertrauter von Hans von Marées (Rom). Die bewunderte Kunst Marées', nicht die Böcklins war für Pidoll zeit seines Lebens vorbildlich. Dies dokumentierte er mit seiner Schrift Aus der Werkstatt eines Künstlers (1890). In seiner Frankfurter Zeit (1891-1900) wird seine Kunst jedoch aufgrund der Lösung von Marées (1885) und des Parisaufenthalts (1885-1891) vielseitiger.
Die Arbeit stellt die erste umfassende und mit einem Werkkatalog versehene Monographie über den Künstler dar. Neben der präzise rekonstruierten Lebensbeschreibung, basierend auf bislang unveröffentlichtem Quellenmaterial, werden seine Werke gattungsspezifisch getrennt betrachtet und alsdann nach Themen geordnet inhaltlich gedeutet. Zudem wird Pidolls Buch über Marées erstmals ausführlich behandelt. Beides führt zu der Erkenntnis, daß es Pidoll in seinen Bildern stets um gedankliche Präzision und technische Diszipliniertheit ging, also um Objektivität in einem allumfassenden Sinne.