Die öffentliche Betriebswirtschaft hat derzeit keinen leichten Stand. Die Praxis des öffentlichen Sektors befindet sich in der Defensive, weil die Daseinsberechtigung einiger ihrer Organisationen angezweifelt wird. Wissenschaftlich sieht es nicht besser aus. So werden Ausbildungs- und Forschungskapazitäten im Bereich der Öffentlichen Betriebswirtschaftslehre an den Universitäten mehr und mehr zurückgefahren. Diesen negativen Trends kann nur eine Disziplin entgegenwirken, die sich modernen Entwicklungen nicht verschließt und die zentralen Problemschwerpunkte der aktuellen Lage aufgreift, zugleich aber den bisherigen Erkenntnis- und Erfahrungsschatz für Problemlösungen nutzt.
Die Beiträge dieses Bandes zeigen dementsprechend anhand von exemplarischen Fragestellungen, wie traditionelle Ansätze mit modernen Sichtweisen verknüpft werden können. Das gilt für übergreifende Fragen der Wirtschaftlichkeit, Aufgabenerfüllung und Wertschöpfung im öffentlichen Sektor mit den Schwerpunkten Gemeinwirtschaftlichkeit und Grenzziehung zwischen Öffentlich und Privat ebenso wie für konkretere Aspekte aus den Funktionsbereichen des öffentlichen Finanz-, Organisations- und Rechnungswesens mit dem Schwerpunkt Neues Öffentliches Rechnungswesen und Controlling.