Der globale Kapitalismus hat seit seiner Entstehung immer schon nicht nur Waren, sondern auch »Rassen« und »Spezies« produziert. Ihm liegt ein rassistisches Denken, eine »schwarze Vernunft« zugrunde, wie der große afrikanische Philosoph und Vordenker des Postkolonialismus Achille Mbembe in seinem brillanten und mitreißenden Buch zeigt. Der sich unaufhaltsam ausbreitende Kapitalismus neoliberaler Spielart überträgt die Figur des »Negers« nun auf die gesamte »subalterne Menschheit«. In diesem Prozess des »Schwarzwerdens der Welt«, so die radikale Kritik Mbembes, bilden auch Europa und seine Bürger mittlerweile nur noch eine weitere Provinz im weltumspannenden Imperium dieses Kapitalismus.
»Achille Mbembes Text ... reißt seine Leser mit sich in die Vergangenheit und katapultiert sie wieder zurück in die Gegenwart - auf der Suche nach einer Zukunft, die vor dem Hintergrund der Geschichte als äußerst prekär erscheint.«
Robin Celikates, Neue Zürcher Zeitung 27.08.2015