In "Unheilige Heilige" lädt Nadia Bolz-Weber Leser zu einer Begegnung mit dem ein, was sie als "religiöses, aber nicht besonders spirituelles Leben" bezeichnet. Hartnäckig und zugleich urkomisch versucht die ungewöhnliche Pfarrerin darin, dem Gott zu widerstehen, dem sie sich doch eigentlich zu dienen berufen fühlt. Immer wieder begegnet er ihr ausgerechnet in den Menschen, die dafür am wenigsten geeignet scheinen - jedenfalls in ihren Augen: einem die Kirche liebenden Agnostiker, einer Drag Queen, einem kriminellen Bischof oder einem Mitglied der National Rifle Army, die sich für den freien Schusswaffenbesitz einsetzt. Indem sie diesen "unheiligen Heiligen" begegnet, gerät Nadia in unmittelbare Berührung mit Gnade - einer Gnade, die nicht wie eine warme Kuscheldecke daherkommt, sondern vielmehr wie eine Bratpfanne genau auf den Kopf trifft.