Mistlers Abschied ist ein außerordentlich intensives, wundersam berührendes und fesselndes Buch. Es erzählt die Geschichte eines Mannes in den frühen Sechzigern, dem der Arzt soeben den schrecklichen Befund mitgeteilt hat: Krebs.
Mistler verschweigt seiner Frau Clara und seinem Sohn Sam die Lage, er reist vielmehr - für ein paar Tage - in das von ihm geliebte Venedig. Eine junge Frau taucht auf, eine stürmische, zugleich melancholische und bittere Affäre beginnt, dauert nicht lange, die Frau verläßt ihn. Ein Mann taucht auf, ein Mann von früher, eine andere Frau, ebenfalls eine Erscheinung aus alten Tagen, Bella oder Bunny mit Namen, in die Mistler einmal ungemein verliebt war und die er jetzt »haben« will - für eine letzte amour fou. Dazwischen meldet sich das normale Leben zu Wort: Mistler, Chef einer großen Werbeagentur, will seine Firma verkaufen, telefoniert unablässig mit seinem Anwalt, führt Gespräche mit Clara und Sam, dem er am Ende schreibt, daß er nur noch kurz zu leben hat - und immer wieder holen Erinnerungen Mistler ein, Erinnerungen, die ihn mit sich und seiner Situation konfrontieren.