Woher man kommt, wird man oft gefragt. Wohin man will, eher selten. Und wie man von hier nach dort gelangt, so gut wie nie. Manchmal will man weg, mal um irgendwo hinzukommen, mal um irgendwoher wegzukommen, manchmal will man lieber bleiben, darf aber nicht.
Aber wohin wollen wir eigentlich? Gibt es eine Heimat in der Fremde? Wie fremd kann einem die Heimat werden? Wo sind wir zu Hause? Wie ist es, wenn man die Wohnung, den Kiez, die Stadt, das Land, die Heimat verlassen muss? Und weswegen? Der Liebe wegen, auf der Flucht vor Armut und Krieg? Aus Abenteuerlust? Das Jobcenter verlangt eine hohe örtliche Flexibilität, was den Arbeitsplatz betrifft. Der Partner will, dass man endlich zu ihm (oder ihr) zieht. Es soll sogar Menschen geben, die es nicht lange an einem Ort aushalten, die es weiter treibt. Kann man irgendwo daheim sein, wenn man nicht in sich selbst zu Hause ist?
In den Geschichten von Autorinnen und Autoren aus Berlin geht es ums Unterwegs- und Zuhausesein, Heimat in der Fremde, fremde Heimat, um Flucht, Vertreibung, Reiselust und Reisefrust. Mit neuen Texten sind dabei: Horst Bosetzky, Jutta Blume, Dorle Gelbhaar, Regine Röder-Ensikat, Charlotte Worgitzky, Ruth Fruchtmann, Ilke S. Prick, Waltraud Schade und viele andere.