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Guy Sajer ? Guy Sajer, wer bist du?Meine Eltern sind einige hundert Kilometer voneinander entfernt auf die Welt gekommen. Eine Entfernung voller Schwierigkeiten, voller seltsamer Verwicklungen und verschwimmender Grenzen, voller Gefühle, die gleich viel bedeuten und unübersetzbar sind.Ich, der ich aus dieser Verbindung hervorgegangen bin, versuche den Spagat zwischen diesem Gefüge, mit nur einem Leben, um mit so vielen Problemen fertig zu werden.Ich war ein Kind, aber das ist nicht wichtig. Die Probleme haben vor mir existiert, und ich habe sie kennen gelernt.Dann kam der Krieg. Und ich habe ihn zu meiner Sache gemacht, da es nichts anderes gab zu dieser Zeit, in der auch ich in das Alter kam, in dem man sich verliebt.Ich war unerbittlich davon erfüllt. Ich sollte plötzlich zwei Fahnen dienen, an zwei Fronten kämpfen, am Westwall und an der Maginotlinie, und dann gab es noch die großen Feinde draußen. Ich habe gedient, ich habe geträumt, ich habe gehofft. Mir war auch kalt, und ich hatte Angst unter dem Tor, unter dem Lili Marleen nie erschienen ist.Es kam der Tag, an dem ich auch hätte sterben sollen, und seither ist alles nicht mehr so wichtig.So bleibe ich weiter hier, ohne Reue, vom ganzen menschlichen Dasein distanziert.Guy Sajer(1952 begann er mit dem Aufschreiben seiner Geschichte, zuerst in Schulhefte hinein, mit Bleistift; erhielt 1968 den Prix des Deux Magots)Dass nun Sajer, als Franzose, der das Buch auch eben in seiner Landessprache geschrieben hat, Rekrut der Wehrmacht wurde, lag wohl daran, dass er eine deutsche Mutter besaß, was anno 1942 hingereicht haben musste, um den 17-Jährigen in deutsche Dienste zu nehmen. Er kam dann zur Ausbildung nach Chemnitz, wo die ganze große Erzählung beginnt. Später findet man ihn bei den Nachschubeinheiten in der Ukraine, schließlich bei den Infanteristen an der Front und sogar in einer Elitedivision, wobei er sich selbst kaum je elitär vorkommt, vielmehr lesen wir von fürchterlichen Ängsten, schrecklicher Kälte und all den wahnsinnigen Begebnissen, die man schon ahnt, wenn es um den Krieg geht, die man sich aber dennoch nicht vorstellen kann oder mag, bis Sajer sie einem vor Augen führt. Wir begegnen auch Freund- und Kameradschaften, eine große ist dabei in der Gestalt von Halls, der ihn bis zuletzt begleitet, und erleben den ganzen Mahlstrom des Gemetzels, in den diese jungen Kerle gerissen wurden, bevor sie noch überhaupt Zeit hatten erwachsen zu werden, den Zusammenbruch der Front, die Rückzüge und das Ende aller Träume. (Aus dem Geleitwort der Herausgeber) |