Der Globus Mundi Martin Waldseemüllers - im Jahre 1509 bei Johannes Grüninger in Straßburg erschienen - stellt ein überaus seltenes Zeugnis einer vor dem Hintergrund der transatlantischen Entdeckungen bemerkenswerten Synthese mittelalterlicher, auf gelehrter Spekulation beruhenden Vorstellungen und frühneuzeitlicher, auf empirischer Erfahrung basierender Erkenntnis dar. Das als literarische Ergänzung zum Faltglobus Waldseemüllers fungierende kosmographische Werk gewährt in seiner Brückenfunktion zwischen Tradition und Moderne einen auch wissenschaftsgeschichtlich äußerst interessanten Einblick in den durch die Entdeckungsfahrten jenseits des atlantischen Ozeans eingeleiteten Wandel des Weltbildes im frühneuzeitlichen Europa. Der vorliegende Band bietet neben der Transkription des lateinischen Textes und einer deutschen Übersetzung auch einen ausführlichen Kommentar.