Wo liegen die Wurzeln der syrischen Katastrophe? Das gängige Bild sieht die Schuld einseitig bei Assad und seinen Verbündeten, insbesondere Russland. Dass auch der Westen einen erheblichen Anteil an Mitschuld trägt, ist kaum zu hören oder zu lesen. Michael Lüders erzählt den fehlenden Teil der Geschichte, der alles in einem anderen Licht erscheinen lässt.
Anhand von freigegebenen Geheimdienstdokumenten und geleakten Emails von Entscheidungsträgern zeigt er, wie und warum die USA und ihre Verbündeten seit Beginn der Revolte ausgerechnet Dschihadisten mit Waffen beliefern - in einem Umfang wie seit dem Ende des Vietnamkrieges nicht mehr. Dadurch haben sie die innersyrische Gewalt ebenso befeuert wie auch den Stellvertreterkrieg zwischen den USA und Russland. Eindringlich beschreibt Lüders, wie insbesondere Washington schon seit langem nur auf eine günstige Gelegenheit wartete, das Assad-Regime zu stürzen. Dabei behandelt er auch frühere amerikanische Putschversuche in Syrien in den 1940er und 1950er Jahren, die fehlschlugen und erklären, warum sich Damaskus der Sowjetunion zuwandte. Die Kehrseite dieser Politik des Regimewechsels erlebt gegenwärtig vor allem Europa: mit der Flüchtlingskrise und einer erhöhten Terrorgefahr durch radikale Islamisten.
"Für jeden, der den syrischen Krieg und die Verwicklung der USA und Europas darin besser verstehen will, ist es eine Pflichtlektüre."
Elisa Rheinheimer-Chabbi, Publik-Forum, 12. Mai 2017
"Lüders' Buch ist wichtig, man sollte ihm zuhören und mit ihm reden."
Ulf Kalkreuth, ARD ttt, 30. April 2017
"Nahöstliches Hintergrundwissen kompakt dargestellt (...). Dabei geht es dem Autor keinen Moment darum, Schuld und Versagen der regionalen Machthaber kleinzureden oder gar zu negieren. Er wendet sich aber gegen die schematische Wahrnehmung von Gut contra Böse, 'westliche Werte' gegen Diktatur und Terrorismus."
Claudia Kühner, Neue Zürcher Zeitung am Sonntag, 30. April 2017
"Michael Lüders erzählt den fehlenden Teil der Geschichte, der alles in einem anderen Licht erscheinen lässt."
Der Freitag Online, 21. April 2017
"Lüders informative und perfekt geschriebene Analyse ist hochbrisant."
Aschot Manutscharjan, Das Parlament, 27. März 2017