Der kolossale globale Erfolg des den Zeitgeist neu definierenden Albums Urban Hymns von "The Verve" ist bereits zwanzig Jahre her. Die Platte gilt aber bis heute als eines der meist verkauften britischen Alben aller Zeiten. Der Fotograf Chris Floyd hat den kometenhaften Aufstieg der Band von Ende 1996 bis 1997 hautnah begleitet. Er war der einzige Fotograf, dem es gestattet war, die Studioaufnahmen, die Tournee und die Promotionveranstaltungen für das Album in Großbritannien, Irland und den USA zu dokumentieren. In diesem Band werden seine Fotos aus dieser Zeit nun zum ersten Mal veröffentlicht. Die meisten sind zuvor nirgends gezeigt worden.
Das Buch kann aber auch als ein feierlicher Abgesang auf das Jungsein, die letzten Momente der ungestörten Selbstwahrnehmung, kurzum das unbeschwerte gesellschaftliche Leben am Vorabend der Explosion des Internets und der sozialen Medien angesehen werden. Es enthält ein Kapitel, das den Erinnerungen der Menschen an das Jahr 1997 gewidmet ist. Chris resümiert: "Für eine Weile fühlten wir uns wie im Zentrum des Universums. ... Wir befanden uns in dieser kurzen goldenen Ära, in der es so aussah, als ob die Welt sich plötzlich selbst entfesseln und beginnen würde, eine zukunftsweisendere und fortschrittlichere Haltung zu entwickeln. Wir schienen in einem Jahrzehnt zu leben, das sich einfach eine Auszeit aus dem Lauf der Geschichte gegönnt hatte. Ich bin dankbar und glücklich, dass ich meine Jahre zwischen 20 und 30 in einer so fruchtbaren, friedlichen und schöpferischen Zeit verbringen durfte."
Michael Holden schreibt in seiner Einleitung: "Diese Jahre, so stellt es sich jetzt in der Rückschau dar, waren die letzten Zuckungen des analogen Bewusstseins und mancher anderer Gewissheiten, die die Welt im Ganzen betrafen. Was auch immer wir jetzt sind, waren wir damals nicht. Sehen wir darauf zurück, so erblicken wir nicht einfach nur irgendeine alltägliche Vergangenheit sondern einen ganz anderen Planeten."