Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1,0, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck (Philosophisch-Historische Fakultät), Veranstaltung: Proseminar Krieg und Kultur, 25 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitend möchte ich darauf hinweisen, dass zu Beginn dieser Arbeit keine besonders ins Auge gefasste Aufgabe, sondern eine rein persönliche, beileibe nicht methodisch durchdachte Interessenslage zur Thematik der Mentalitätsgeschichte in der Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkrieges stand. Allerdings verdichtete sich meine Beflissenheit mit der Phase des Materialsammelns und dem theoretischen Aufarbeitungsversuch der Feldpostbriefe meines Großvaters zu ausführlicheren Fragen unter ethnologischem Gesichtspunkt.Vereinzelt gibt es im Bereich der Frontbriefaufarbeitung Rekurse im militär-soziologischen Bereich. Leider gehen diese vergleichsweise spärlich auf die persönlichen Erlebnisse der Soldaten fern der Heimat und deren Kriegswahrnehmung und -bewältigung ein. Somit möchte ich mit dieser Arbeit ein wenig Licht in das Dunkel dieses sozial- und alltagsgeschichtlichen Teilbereiches bringen. Ethnologisch wie soziologisch konnte ich dem Ziel, individuelle Gedankengänge und das subjektive Wahrnehmen der menschenverachtenden Wirklichkeit des Krieges nachzuvollziehen, ein wenig näher kommen.Demzufolge war es naheliegend, Quellen aus der persönlichen Familiengeschichte als Arbeitsgrundlage einzusetzen. Dabei habe ich mich weniger auf Kriegsliteratur, Zeittafeln und andere herkömmliche Materialien des Zweiten Weltkrieges beschränkt, sondern das Hauptaugenmerk auf die Briefe meines Großvaters gelegt und die anderen angeführten und keinesfalls unwichtigen Überlieferungen als Vervollständigung miteinbezogen.Diese vorab gestellten, bei weitem aber nicht erschöpfenden Überlegungen lassen Frontbriefe zur Aufarbeitung des Zweiten Weltkrieges als ziemlich aussichtsreich erscheinen, da man dabei auf einen relativ leicht erreichbaren, aber noch kaum genutzten Fundus der Alltagsgeschichte jener Zeit zurückgreifen kann.