Claude Anets "Ariane - ein russisches Mädchen" wurde über Nacht zu einem der meistgelesenen Romane seiner Zeit. Dieser in der russischen Revolution von 1917 und in der Moskauer Winterszenerie spielende Liebesroman entfaltet das Bildnis einer verhaltenen Siebzehnjährigen, Ariane Nikolajewna, die ihrer großen Liebe mit Skepsis und unter der angenommenen Maske der erfahrenen, kühlen Frau begegnet, die zu sagen wagt: "Keine Träne werde ich dem nachweinen, der mich verlässt". Unheimlich klug, witzig ironisch, scheinbar über alle bürgerlichen Vorurteile erhaben, schneeflockengleich, schmelzend und doch kühl, im Grunde ihres Wesens ganz Seele und Gefühl, spielt sie scheinbar frivol mit der Liebe Konstantins, gerät in die Gefahr ihn zu verlieren, um sich ihm, erst als sie seiner Liebe ganz sicher ist, scheu zu entdecken. Diese echt russische Frauengestalt wurde zum Schwarm der 20er Jahre, wurde mit Manon, Lotte und Viktoria verglichen und gewann in den Verfilmungen noch einmal beseelte Gestalt.