"Er ist der Mozart des 19ten Jahrhunderts, der hellste Musiker, der die Widersprüche der Zeit am klarsten durchschaut und zuerst versöhnt."Robert SchumannPeter Gülke zeichnet das Bild des 'anderen' Mendelssohn Bartholdy in einer Zeit voller Widersprüche: Nicht der umjubelte, selbstsichere Mendelssohn wird hier portraitiert, sondern derjenige, der seine existenziellen Nöte und Zweifel mehr in Partituren als in Worten zum Ausdruck bringt.Mendelssohn konnte sich geborgen fühlen in der Großfamilie - und doch kämpfte er mit Brüchen und Konflikten. Er zweifelte an seiner Rolle in der Öffentlichkeit und litt an der Beschleunigung des Lebens.Als konvertierter Jude war er verwundbar in seiner Identität und praktizierte eine weit gespannte Frömmigkeit. In seiner geistlichen Musik unterlief er die Scheidung von weltlicher und geistlicher Musik immer wieder.Dieses und anderes kann man in Gülkes mit unnachahmlicher Sprachkraft verfassten Werkbetrachtungen nachvollziehen. Sie legen im Notentext jene menschlichen Erfahrungen und Ideen frei, die bewegend sind für alle Hörer dieser faszinierenden Musik.Der AutorPeter Gülke ist Träger des "Nobelpreises für Musik", des Ernst von Siemens Musikpreises, und Träger des Sigmund-Freud-Preises für wissenschaftliche Prosa. Er ist Dirigent, Musikwissenschaftler und Musikschriftsteller.
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