Dieses Buch leitet eine Wende in der Literatur über Psychiatrie und psychische
Krankheiten ein. In der heutigen Zeit, in der unübersehbar viele Behandlungsmethoden
und bunte Pillen aller Art florieren, ist vor allem eines unerläßlich:
Ein Lesebuch, das für jeden klar verständlich ist, mit einem Thema, das
jeden betreffen kann. Ohne zu doktrinieren belegt der in Kalifornien praktizierende
Psychiater Ty C. Colbert in sorgfältiger Analyse an Hand der wichtigsten
wissenschaftlichen Untersuchungen seine These, daß die heutige psychiatrische
Praxis und Lehrmeinung oft auf falschen Voraussetzungen aufbaut, wenn sie
nur nach biologischen oder genetischen Ursachen für "manisch-depressive
Erkrankungen", "Schizophrenie", "Depression", "Zwangsstörungen" und "kindliche
Verhaltensauffälligkeiten" sucht und diese ausschließlich medikamentös
behandeln will. Der Autor warnt dabei eindringlich vor den Gefahren, die
vom heutzutage oft breitgestreuten Psychopharmaka- Einsatz ausgehen. Ty
C. Colberts Erklärungsansatz basiert auf der These des "emotionalen Schmerzes",
d.h. die Symptome sind Indikatoren für eine sehr starke Verletzung der
seelischen Persona meist schon in frühester Kindheit. Jeder Mensch reagiere
auf Verwundungen seiner Persönlichkeit unverzüglich mit "Selbst"-Schutzmaßnahmen,
um den Gemütsschmerz auszublenden. Der erfolgreiche therapeutische Ansatz
des Autors zeigt Wege zur Heilung einer verletzten Psyche auf. Die Verantwortung
der Gesellschaft für den Schutz des Individuums in jedem Lebensalter ist
die zwingende logische Schlußfolgerung aus dem Modellansatz Colberts. Er
bietet konkrete Lösungen - mit anschaulichen Beispielen - an, wie dem wachsenden
Problem psychischer Erkrankungen, der Gewaltbereitschaft und des Kindesmißbrauchs,
die aus dem verwundeten Selbst hervorgehen, begegnet werden kann.