Essay aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Philosophie - Sonstiges, Note: 1,3, Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Arbeit setzt sich mit Nietzsches "Genealogie der Moral" auseinander. Sie stellt die Behauptung Nietzsches auf den Prüfstand, wonach es für eine Gesellschaft das Vornehmste wäre, wenn sie ihre Schädiger straflos ließe. Der Autor stellt zunächst die zweite Abhandlung "Schuld", "schlechtes Gewissen" und "Verwandtes" vor und geht sodann auf den Begriff und die Funktion des Strafens im Laufe der menschlichen Entwicklungsgeschichte ein. Dann wird untersucht, ob aus Sicht des Opfers, der Gesellschaft und des Täters eine generelle Straflosigkeit erstrebenswert ist. Im Ergebnis verneint Luttenberger, dass - wie Nietzsche behauptet - generelle Straflosigkeit erstrebenswert ist. Denn eine Bestrafung kommt allen Beteiligten- sogar dem Täter zu Gute. Strafe ist in einer freien Gesellschaft unverzichtbar, weil ansonsten die Regelungsdichte und der Gesetzesvollzug so groß sein müssten, dass es zu Gesetzesverstößen erst gar nicht kommen kann. Mit seiner Streitschrift "Zur Genealogie der Moral." beschreibt Friedrich Nietzsche die Entstehung und Interessengebundenheit von Moral. Es geht in erster Linie nicht um die philosophische Auseinandersetzung mit ethischen Normen sondern um deren geschichtliche Herleitung. Gleichwohl geschieht das nicht historisch-wissenschaftlich, leidenschaftslos sondern - wie bereits der Untertitel "Eine Streitschrift" vermuten lässt - im Kampf gegen unsere "moralischen Vorurtheile". Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass Nietzsche nicht nach einer philosophischen Begründung für Moral sucht. Es geht ihm nicht um die Frage, warum der Mensch so oder so handeln soll. Vielmehr fragt er nach dem geschichtlichen, kulturellen und auch psychologischen Ursprung von Moral mit dem Ziel, "zur wirklichen Historie der Moral" vorzudringen.
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