Wand an Wand mit türkischen Menschen wohnt der Schriftsteller Andrich seit vielen Jahren, in verschiedenen deutschen Städten. Die Fremdheit zweier Kulturen ist es, die ihn fasziniert. In den unscheinbaren kleinen Ereignissen des Alltags spürt er sie auf.
So genau, wie er die türkischen Nachbarn wahr nimmt , achtet er auch auf sich selbst und die eigenen Reaktionen und hält das gemeinsame und das getrennte Leben im Haus fest - wie aus Kleinkindern Schüler werden, Eheleute und Eltern. Wie die Kleidung allmählich wechselt beim freitäglichen Gang in die Moschee. Wie anders das Abendessen im Fastenmonat Ramadan klingt als aus einer deutschen Küche. Wie sich die spontanen Begegnungen im öffentlichen Raum der Städte mit türkischen Menschen jedes Alters ereignen und verändern.
Dem Autor Michael Zeller gelingt es immer wieder, in seinen feinen Miniaturen Momente von poetischer Leuchtkraft zu setzen. Damit verweigern sie sich jeder politischen Vereinnahmung, von welcher Seite auch immer. Sie geben ein vorurteilsfreies Abbild vom Zusammenleben von Deutschen und Türken in unserer Gesellschaft. Gerade angesichts der aktuellen politischen Verhärtungen zwischen Deutschland und der Türkei scheint ein solches Anliegen immer notwendiger zu sein.