Vivekananda ist der berühmteste Schüler des großen Mystikers und Weisen Ramakrishna. Es gelang ihm, eine Brücke von Ost nach West, zwischen den Religionen und Völkern zu schlagen. Sein messerscharfer Verstand, seine außergewöhnliche Denk- und Konzentrationskraft, seine geniale mystische Schau, seine unermüdliche Tatkraft und Menschenliebe und sein gerechter Zorn angesichts der versklavten Massen setzten den heutigen sozialen Strukturwandel in Indien in Bewegung und brachten dem westlichen Menschen neue Impulse zur eigenen geistigen Höherentwicklung. Auf der spirituellen Grundlage des Advaita-Vedanta, der Einheit allen Seins legt er uns als besonders wichtige Form der Gottesverehrung den Dienst am Menschen ans Herz: "Mag ich wieder und wieder geboren werden und tausendfaches Elend erleiden, wenn ich nur den einzigen Gott verehren darf, der existiert, den einzigen Gott, an den ich glaube: die Gesamtsumme aller Seelen."
Vivekananda zeigt uns unsere eigene Göttlichkeit und die Methoden, wie wir sie in jedem Augenblick unseres Lebens zum Ausdruck bringen können. Seine Worte lassen die Poesie des göttlichen Einen erklingen und sind, wie Romain Rolland schrieb, "Melodien im Stil Beethovens, erregende Rhythmen in Händels Musik".