Das deutsche Kaiserreich unterstützte im 1. Weltkrieg das verbündete OsmanischeReich unter anderem durch die Entsendung von 6 Fliegerabteilungen und einerJagdstaffel. Weiter baute ein junger deutscher Offi zier quasi aus dem Nichts dieosmanische Fliegertruppe auf, die insgesamt 450 Flugzeuge erhielt. Ihr fliegendesPersonal stammte überwiegend aus dem Kaiserreich. Die aus Deutschlandeingetroffenen Piloten, gleichgültig ob sie deutsche oder türkische Uniformentrugen, kamen an allen Fronten des flächenmäßig großen Osmanischen Reicheszum Einsatz. Sie flogen über der ägyptischen Sinai Wüste und über Palästina undSyrien, sie schützten die Dardanellen und operierten über dem Schwarzen Meerund über dem Gebiet des heutigen Irak. Selbst über Westpersien zogen die Adlerdes Kaisers ihre Bahn. Außerhalb der Luftkämpfe, in den Kampfpausen, kam eszu zahlreichen brieflichen Kontakten zwischen den Deutschen und ihren britischenund australischen Gegnern, die an Fraternisieren grenzten. Die feindlichen Brüdergingen durchaus freundlich miteinander um. Sie zählten sich als Angehörige dermodernsten Waffengattung zur Elite, die ihre eigenen Gesetze hatte.Fast alle Unterlagen über die deutschen Flieger im Orient gingen - bis auf die Akteneiner bayerischen Abteilung - bei einem alliierten Luftangriff auf Potsdam im April1945 verloren. Dem Autor ist es nach jahrelangen Recherchen in 16 öffentlichen undprivaten Archiven sowie Museen gelungen, rund 100 Jahre nach den Ereignissenein nahezu komplettes Bild von den fliegerischen Aktivitäten über Kairo, Bagdad,Mossul, Gaza und Jerusalem zu zeichnen.Er schildert nicht nur die Kämpfe der deutschen Staffeln, die sich in den ersten Jahrendurchaus erfolgreich präsentierten, sondern auch die Versorgungsschwierigkeiten,die unzulänglichen Transportwege, die zu den Fronten führten, die zum Teil über4000 km von Berlin entfernt lagen und den lähmenden Einfluss des Klimas aufdie Einsätze.